Touristenfalle by Julie Smith

Touristenfalle by Julie Smith

Autor:Julie Smith [Smith, Julie]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783955305383
Herausgeber: Edel Books
veröffentlicht: 2015-06-29T16:00:00+00:00


13

Der Abend war nicht etwa lustig. Ich erntete einen Lacher nach dem anderen, als ich versuchte, meine Bürgerpflicht zu tun und den Bullen zu erzählen, was ich über ihren Fall wußte.

»Miss Schwartz«, tobte Martinez, »bei Ihnen muß eine Schraube locker sein, wenn Sie mit so was zu uns kommen.«

»Was heißt hier ›so was‹?«

»Sie sind die Verteidigerin im Trapper-Fall, stimmt’s? Natürlich versuchen Sie alles, um Ihren Mandanten zu entlasten.«

»Wie bitte!« Ich stellte mich in voller Größe hin, dankbar für die hohen Absätze, die mich dabei unterstützten.

»Diesen Anruf haben Sie sich doch ausgedacht. Ich werde Sie nicht wegen Falschaussage verhaften – ich werde die ganze Geschichte einfach vergessen, okay? Vielleicht sind Sie nur ein bißchen unerfahren und wissen es nicht besser. Aber Sie sollten so was nicht noch mal versuchen.«

Ich stellte Handtasche und Aktenmappe auf den Boden, bevor ich der Versuchung erlag, sie als Waffe gegen einen Polizeibeamten einzusetzen. Einmal war ich schon im Gefängnis gewesen. Das Experiment wollte ich nicht wiederholen, auch wenn ich auf das Vergnügen verzichten mußte, diesen Androiden zu verprügeln. Ich schluckte, aber meine Stimme klang immer noch rauh. »Inspector Martinez, ich bin aus reiner Höflichkeit zu Ihnen gekommen, weil die Trappergeschichte Ihr Fall ist. Ich habe für Rob Burns einen Anruf entgegengenommen –«

»Wie praktisch.«

»– einen Anruf, der für diesen Fall wichtig sein könnte. Ich hätte auch zu jemand anderem im Dezernat gehen können und werde das auch tun, wenn Sie meine Information nicht ernst nehmen. Auf jeden Fall verlange ich, daß Sie sich für Ihre beleidigenden Unterstellungen entschuldigen.«

»Entschuldigen!« Das Geräusch, das Martinez von sich gab, erinnerte entfernt an eine Hupe. Sogar der farblose Curry schien amüsiert, obwohl er bis auf ein gemeines Zucken im Mundwinkel keine Reaktion zeigte.

»Ich glaube«, sagte ich so ruhig wie möglich, »ich glaube, Sie haben mich beschuldigt, falsche Beweise geliefert zu haben.«

»Falsche Beweise!« Martinez lachte brüllend, und Curry schloß sich an, aber das reichte ihnen noch nicht. »Hey, Franklin! Hunt! Hört euch das an.« Zwei gelangweilte Bullen drehten sich zu ihm um. »Schwartzy hier ist die Anwältin des Trappers und wißt Ihr, was sie jetzt versucht?« Tränen rollten ihm über die Wangen; ich hatte ihn auf Wochen mit Witzmaterial versorgt. »Sie sagt, der Trapper hätte Ihren ständigen Begleiter, Rob Burns angerufen –«

»Rob und ich haben nicht mal –«

»Zufällig hat sie diesen Anruf entgegengenommen.«

Franklin: »Sie macht wohl Witze.«

Hunt: »Manche Leute lassen nichts unversucht.«

Curry: »Ich kenne keinen Anwalt, der zweimal am Tag die Wahrheit sagt.«

Es mußte noch einen anderen Weg geben. Ich könnte mich an Martinez’ Vorgesetzten wenden. Rob könnte durch einen Artikel über meine Erlebnisse einen solchen Skandal auslösen, daß Martinez es bedauern würde, sich je mit mir angelegt zu haben. Ich könnte meinen Vater dazu bringen – hier unterbrach ich mich. An meinen Vater oder an Rob konnte ich mich nicht wenden. Und Martinez’ Chef konnte ich erst morgen erreichen. Ich mußte Martinez selbst schaffen – und zwar sofort.

»Inspector Martinez, mir ist völlig unklar, was die Botschaft bedeutet. Ich sage Ihnen nur, was ich gehört habe.«

»Was Ihr Mandant Ihnen aufgetragen hat, meinen Sie.«

»Mein



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